Praxis Drs. med. Eberle

Meningokokkenmeningitis

Aufgrund eines Falles einer Meningokokkenmeningitis in der Umgebung wollen wir Ihnen hier Infos zu der Erkrankung bieten:

Was ist eine Meningokokkenmeningitis?

Eine durch das Bakterium Neisseria meningitidis ausgelöste Gehirnhautentzündung (Meningitis) ist eine schwerwiegende Erkrankung. Sie kann in jedem Alter auftreten, doch gibt es eine Spitze im 1-2. Lebensjahr und bei 15-19-Jährigen. Sie geht u.a. einher mit schwerem Krankheistgefühl bis hin zur Somnolenz, sog. Meningitiszeichen, hohem (nicht senkbarem) Fieber und Kopfschmerzen etc.. Gefährlich ist die Entwicklung einer sogenannten Sepsis, die in zwei Dritteln der Fälle entsteht.

Wie kann ich mich nach Kontakt mit einem Patienten mit Meningokokkenmeningitis schützen?

Meningokokken sind eigentlich nur durch direkten Kontakt übertragbar, da sie auf Oberflächen rasch absterben. Man muss also Kontakt mit dem Nasen-Rachen-Sekret des Infizierten gehabt haben. (Zusätzlich muss man bedenken dass etwa 10% der Bevölkerung Meningokokken im Rachen hat ohne zu erkranken, da nicht alle Meningokokken eine schwere Hirnhautentzündung auslösen – also muss nur der Kontakt zu einem Erkrankten behandelt werden). Hatte man nun zu einem Erkrankten Kontakt empfiehlt die STIKO allen Kontaktpersonen eine Antibiotikaprophylaxe. Kontakt ist dabei wie folgt definiert: alle Haushaltsangehörige (auch Heime und Wohngruppen), Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie engen Kontakt zum Nasen-Rachensekret hatten (z.B. Intimpartner, enge Freunde, ggf. Banknachbaren in der Schule, medizinisches Personal, etc.), und Kindergartengruppe. Menschen, die einer dieser Gruppen angehören, sollten eine Antibiotikaprophylaxe erhalten. In Zweifelsfällen sprechen sie einfach mit einem Arzt oder dem Gesundheitsamt.

Ich hatte Kontakt mit einem Erkrankten: Muss ich mich jetzt Impfen lassen? Und was gibt es eigentlich für Impfungen gegen Meningokokken?

Laut STIKO sollten sich Haushaltsangehörige von Erkrankten mit dem für den jeweiligen Meningokokkenstamm geeigneten Impfstoff impfen lassen. Es gibt verschiedene Stämme von Meningokokken und deswegen auch verschiedene Impfungen. Grundsätzlich gilt für Impfungen gegen Meningokokken, dass eine Impfung gegen Meningokokken C laut Impfplan der STIKO bei jedem Kind ab einem Jahr empfohlen wird (die Impfung kann bis zum 18. LJ nachgeholt werden). Eine Schutz gegen Meningokokken B kann durch Impfungen im 2. Lebensjahr erfolgen ist aber gegenwärtig noch nicht Teil der Impfempfehlung der STIKO. Die Impfung gegen die Serogruppe A,W, Y wird oft als Reiseimpfung angewandt (z.B. Zentralafrika oder Mekka). Grundsätzlich sollten alle Personen mit erhöhtem Risiko für Meningokokkenmeningitis (z.B. Patienten mit Immundefekten etc.) Impfungen gegen Meningokokken erhalten. Eine Liste, wer als besonders gefährdet gilt, kann man sich auf der Seite des Robert-Koch-Institutes ansehen.